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Sanierung der Dorfkirche Günterberg

Unter der geschweiften barocken Turmhaube stecken so

viele Rätsel. Warum wurde der Turm nie richtig fertig gestellt? Woher stammt das wesentlich ältere Sandsteintaufbecken? Wer ließ den wunderschönen Altaraufbau mit Schnitzfiguren aus dem Mittelalter aufstellen?


Doch noch müssen die Rätsel auf eine Lösung warten. Die Kirche zu Günterberg, die sich auf ihrer Hanglage weit über die Dächer des Bauerndorfes erhebt und zu ihrer im gleichen Jahr erbauten Schwester nach Greiffenberg hinüberzugrüßen scheint, kämpfte lange Zeit mit dem berühmten Zahn der Zeit.

 

Schäden am Dach und am Mauerwerk, an den Fenstern und besonders im Turm machten dem Gebäude zu schaffen. Die Kirchengemeinde hatte sich daher entschlossen, in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro ALV aus Angermünde, der Diakonie und dem Förderverein Denkmalpflege Günterberg eine umfassende Sanierung zu beginnen.


Bis zur 700-Jahrfeier des Dorfes im Jahre 2006 wurden mithilfe privater Spenden, durch Zuschüsse aus dem Staatskirchenvertrag, durch Unterstützung der evangelischen Landeskirche und der Kirchengemeinde, durch Mithilfe der Denkmalpflege und der Gemeinde Günterberg in zwei Bauabschnitten Turm und Kirchenschiff komplett erneuert. Dazu gehörten die Sicherung des Turmhelms, die Verfugung der Fassade und der Einbau einer weltlichen Trauerhalle im Unterbau.


Im Kirchenschiff beseitigten Handwerker die Feuchtigkeit im Mauerwerk, sanierten Fassade, Fenster und Dach, ergänzten Teile der Holzkonstruktion. Mit einer großangelegten gemeinsamen Hilfsaktion wurde schließlich auch die Fassade pünktlich zum Dorfgeburtstag fertig.


Durch eine größere Hinterlassenschaft der damals ältesten Günterberger Einwohnerin Betti Zimmermann, die kinderlos verstarb, konnte später der Aufgang zum Kirchberg gepflastert werden.Restaurator Helmut Ebert aus Sachsen-Anhalt beseitigte die Fehler an der ansonsten gut funktionierenden Orgel. Und schließlich unterstützten viele Spenden die Wiederinbetriebnahme des Uhrwerks im April 2015 mit nun elektrischem Schlagwerk, einer automatischen Aufzugstechnik und einer eigens eingerichteten Uhrenstube an höher gelegener Stelle.