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Geschichte der Burg Greiffenberg

Zehn Meter über dem Sernitztal, genau an der alten Handelsstraße zwischen Prenzlau und Angermünde gelegen, entstand vermutlich zwischen 1230 und 1250 die nach dem Wappenbild der Pommernherzöge benannte Burg Greiffenberg. Es müssen also Pommern gewesen sein, die hier als Erste ein festes Haus in der sumpfigen Landschaft errichteten.

 

Die wehrhafte Anlage diente als eine von mehreren Grenzfestungen im heftig umkämpften Gebiet. Nach ihr benannte sich das mit der Burg und Besitzungen in umliegenden Dörfern belehnte Adelsgeschlecht, das bis in die 50er Jahre des 15. Jahrhunderts die Herrschaft ausübte und im steten Wechsel zwischen Brandenburg und Pommern in der Gefolgschaft der jeweiligen Landesherren seine Besitzansprüche behauptete.

 

Die urkundlich als Gebrüder Greiffenberg belegten ersten Herren gehörten zu den damals bedeutenden Adelsfamilien der Uckermark. Sie schafften es, im Zuge der folgenden Siedlungserweiterung ihre Herrschaft bis ins 14. Jahrhundert stark auszubauen und ihren Besitz auszudehnen.

 

Auf dem Plateau, von dem die gesamte damals sumpfige Sernitzniederung zu überschauen war, stellt die in Feld- und Backstein errichtete Anlage eine der wenigen erhaltenen Mittelalterburgen im Norden Brandenburgs dar, deren Ausmaße im viereckigen Grundriss bis heute vollständig sichtbar blieb.

 

Durch die zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen um die Uckermark im Mittelalter wurde die Burg immer wieder erweitert und ausgebaut. Das belegen jüngste Ergebnisse einer umfassenden Bauforschung. Die Herren von Greiffenberg konnten ihr Lehen auch unter wechselnden Landesherren behaupten, keine Seltenheit zu damaliger Zeit.

 

Doch nach der unterlassenen Folgeleistung zum weiteren sicheren Ausbau der Burg entzog der Kurfürst 1446 dem Geschlecht das Lehen und gab es an den ersten Spross der hier neu ansässigen Reichsadelsfamilie von Sparr weiter, der bis dato als Schlosshauptmann zu Angermünde ein Amt im Sinne des Landesfürsten ausführte. Die ursprünglich aus Tirol stammenden Reichsgrafen von Sparr nutzten die Festigung der fürstlichen Macht als deren Dienstmannen genau 344 Jahre lang.

 

Anhand der wechselvollen Geschichte der Burg Greiffenberg lässt sich beispielhaft die Jahrhunderte währenden Auseinandersetzung um das bedeutsame Siedlungsgebiet der Uckermark exemplarisch vermitteln. Nach der Zerstörung der Wehranlage in der Folge des 30-jährigen Krieges ließen die von Sparrs die Burg nicht wieder aufbauen. Sie verlor spätestens im 17. Jahrhundert ihre militärische Bedeutung.

 

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Gelände im Zusammenhang mit den ländlichen Besitzungen mehrfach veräußert, bis es in die Hände der Grafen Redern aus Görlsdorf kam. Sie errichteten zu Füßen der Burgruine ihre Fürstlich-Lynar Gräflich-Redernsche Gutsverwaltung unter Führung eines Generaldirektors. 1945 fiel die Burg in das Eigentum der Gemeinde Günterberg.