Dorfkirche Günterberg
Das Gemeinschaftswerk
Der Turm der Günterberger Dorfkirche ist von seinen Erbauern nie vollendet worden. Das Geheimnis um diesen Punkt der Baugeschichte behält der Backstein, aus dem er gefertigt wurde, noch für sich. Erst im Jahre 2004 – also nach rund 200 Jahren – machten sich die evangelische Kirchengemeinde, die Gemeinde Günterberg, engagierte Einwohner und der gerade gegründete Verein für Denkmalpflege daran, den Turm zu vollenden. Dieses Werk wird zum Symbol.
Der erste Bauabschnitt hat den Bestand des stark gefährdeten Turmhelms gesichert – eine Rettungsaktion. Den zur Erbauungszeit geplanten Putz in klassizistischer Form hat die Fassade nie erhalten. Und so bleibt sie auch künftig dunkelrot leuchtend. Nur die Fugen wurden vollständig erneuert – eine Denkmalschutzaktion. Die Uhr, die vor langer Zeit aufhörte zu schlagen, hat ihr Zifferblatt zurück. Und die schon bei der ursprünglichen Konstruktion fehlerhafte Mechanik des Einzeigerwerkes funktioniert wieder – eine Spendenaktion. Im Erdgeschoss des Turmes installierten Dorf und Kirchgemeinde eine kleine weltliche Trauerhalle – eine Gemeinschaftsaktion.
Die Sanierung von Turm und Kirche vollzog sich unter den gegenwärtigen finanziellen Schwierigkeiten unserer Gesellschaft zum Erhalt solcher historischen Gebäude. Doch in Günterberg symbolisiert dieser Aufwand den Einstieg in einen neuen Umgang mit dem Baudenkmal Kirche. Nicht nur als Stätte der Verkündung, nicht nur als Ort der Ruhe und des Glaubens erhält das Gotteshaus weiterhin seinen festen Bestandteil im Dorf.
Auch als Stätte der Kultur und der Musik, als Aufführungsort für Theater und Chor übernimmt das Gebäude eine erweiterte Bedeutung. Nicht zuletzt stellt die Kirche an erhobenem Platze das maßgebliche ortsbildprägende und identitätschaffende Bauwerk dar. Sie grüßt Einwohner und Gäste.
Die Trauerhalle an ungewöhnlichem Ort
Weil der Turm der Günterberger Dorfkirche nie vollendet wurde, musste eine Lösung für dessen Sanierung geschaffen werden. Neben der eigentlichen Rettungsaktion des stark einsturzgefährdeten Turmhelms sollte das bisher lediglich als Lagerraum genutzte Erdgeschoss ebenfalls saniert werden.Dabei kamen Einwohner der Gemeinde auf eine außergewöhnliche Idee.Warum sollte man nicht den Unterbau des Turms als weltliche Trauerhalle nutzen können?
In Auseinandersetzung mit der immer wieder aufkommenden Diskussion um weltliche und kirchliche Beisetzungen und Trauerfeiern innerhalb der Kirchenmauern schien dieser Gedanke gerade in solch einem kleinen Dorf wie Günterberg machbar.
Eine eigene weltliche Trauerhalle betrieb die Gemeinde nicht. Der Neubau hätte mehr Geld verschlungen als die Umnutzung des Turmunterbaus. Der Ort war aufgrund seiner Lage direkt am kirchlich betriebenen Friedhof geeignet. Ein Zugang zwischen Turm und Hauptschiff existiert nicht, dafür ein direkter Ausgang auf den Friedhof.
Die Idee wurde diskutiert. Die damals noch eigenständige Gemeindevertretung gab sofort ihre Zustimmung und stellte Mittel zur Verfügung, in einer großen Einwohnerversammlung wurde der Gedanke mit den Bürgern des Ortes besprochen. Die Kirchengemeinde hatte keine Einwände. Aus der großangelegten Vorbereitung entstand schließlich der Denkmalverein Günterberg, dem engagierte Einwohner, Mitglieder des Gemeindekirchenrates und Baufachleute angehören.
Dieser Ansatz wurde zu einem inhaltlichen Schwerpunkt der Arbeit des Denkmalvereins. Kirchliche Aufgaben in der heutigen Gesellschaft, weltliche Trauerhallen unter dem Dach von Kirchen, die Verbindung zwischen Kommune und Kirchgemeinde, die Mitverantwortung der Gesellschaft für das Denkmal und selbst die Fragestellung „Wieviel Kirche braucht die Uckermark?“ führten zur Auseinandersetzung mit Entscheidungsträgern, Interessenten und Betroffenen. Der Verein plant auch weiterhin, diese öffentlichen Veranstaltungsreihen fortzusetzen.
Kirche als Ort der Kultur und der Musik
Mit einem Nutzungsvertrag gestattete die Kirchengemeinde Günterberg die Ausweitung der weltlichen Nutzung ihres Baudenkmals. Denkmalverein, der Verein Kulturstammtisch Günterberg, die Gemeinde und die Christen im Ort kamen überein, das Gotteshaus verstärkt als Veranstaltungsort für die verschiedensten Zwecke zur Verfügung zu stellen. Das regelmäßige Treffen zwischen Chören aus der Region führte zu einer engen Verbindung des Stadtchors Angermünde und der Günterberger Singegruppe.
Ein großer Publikumserfolg wurde die Verbindung zu den Uckermärkischen Bühnen, die mit außergewöhnlichen Theaterveranstaltungen in der Kirche und auf der Burg selbst Neuland betraten. Der historische Ort gab nicht nur den Schauspielern besondere Inspiration, sondern begeisterte auch die Gäste der näheren und ferneren Umgebung. Vorgesehen ist perspektivisch, in Günterberg durch Kirche und Burgruine Aufführungsorte für bestimmte Stücke der Uckermärkischen Bühnen oder anderer Regionaltheater zu schaffen, um diese Form der Kunst außerhalb des Stammhauses einem Publikum nahezubringen.
Neben der Volkskunst eignet sich das Gotteshaus im Rahmen dörflicher Veranstaltungen oder im Rahmen des Programms des Denkmalvereins für die klassische Musik, für Konzerte moderner Stilrichtungen und für Orgelkonzerte. Es gab Aufführungen des preußischen Kammerorchesters, Auftritte von Jagdhornbläsern und Orgelsolisten. Für die Zukunft sind auch Konzerte im Rahmen überregionaler Veranstaltungsreihen geplant sowie hochkarätige Aufführungen verschiedener Ensembles, die durch persönliche Verbindungen einzelner Vereinsmitglieder zustande kommen.
Kirche als Ort der Kultur und der Musik
Mit einem Nutzungsvertrag gestattete die Kirchengemeinde Günterberg die Ausweitung der weltlichen Nutzung ihres Baudenkmals. Denkmalverein, der Verein Kulturstammtisch Günterberg, die Gemeinde und die Christen im Ort kamen überein, das Gotteshaus verstärkt als Veranstaltungsort für die verschiedensten Zwecke zur Verfügung zu stellen. Das regelmäßige Treffen zwischen Chören aus der Region führte zu einer engen Verbindung des Stadtchors Angermünde und der Günterberger Singegruppe.
Ein großer Publikumserfolg wurde die Verbindung zu den Uckermärkischen Bühnen, die mit außergewöhnlichen Theaterveranstaltungen in der Kirche und auf der Burg selbst Neuland betraten. Der historische Ort gab nicht nur den Schauspielern besondere Inspiration, sondern begeisterte auch die Gäste der näheren und ferneren Umgebung. Vorgesehen ist perspektivisch, in Günterberg durch Kirche und Burgruine Aufführungsorte für bestimmte Stücke der Uckermärkischen Bühnen oder anderer Regionaltheater zu schaffen, um diese Form der Kunst außerhalb des Stammhauses einem Publikum nahezubringen.
Neben der Volkskunst eignet sich das Gotteshaus im Rahmen dörflicher Veranstaltungen oder im Rahmen des Programms des Denkmalvereins für die klassische Musik, für Konzerte moderner Stilrichtungen und für Orgelkonzerte. Es gab Aufführungen des preußischen Kammerorchesters, Auftritte von Jagdhornbläsern und Orgelsolisten. Für die Zukunft sind auch Konzerte im Rahmen überregionaler Veranstaltungsreihen geplant sowie hochkarätige Aufführungen verschiedener Ensembles, die durch persönliche Verbindungen einzelner Vereinsmitglieder zustande kommen.
Das Bauwerk als eines der ältesten Gebäude im Dorf begleitete die Vergangenheit ganzer Generationen von Einwohnern. Hier fanden Taufen und Hochzeiten statt, Konfirmationen und Beisetzungen, kirchliche Feiertage und besondere Ehrungen. Schon die Ausstattung ist eine Besonderheit, denn einige wertvolle Ausstattungsstücke stammen aus einer Zeit, die lange vor dem Erbauungsdatum der heutigen Kirche liegt und immer noch viele Fragen aufwerfen. Die Erforschung und Dokumentation der Baugeschichte gehört zu den Schwerpunkten der Vereinsarbeit.
Doch das Gebäude mit seiner langjährigen Vergangenheit schafft Verbindungen zur Dorf- und Sozialgeschichte von Günterberg und seiner unmittelbaren Umgebung. So gelang es, Verbindungen zu den Nachfahren der früheren Kirchenpatrone herzustellen, der Grafen von Sparr, die im Rahmen ihrer eigenen Familiengeschichte die Spuren ihrer Vorfahren in schriftlicher Form festhielten. Auch die Restaurierung der Einzeigeruhr, die fast vollständig erhalten ist, aber schon vor Jahrzehnten aufhörte zu schlagen, ist Bestandteil der Spendentätigkeit des Denkmalvereins.
Dem Denkmalverein liegt es am Herzen, die lokalen Belange geschichtlicher Entwicklung anhand ausgewählter Bauwerke in einen überregionalen Zusammenhang zu stellen und das Verständnis für den Erhalt von gefährdeten Denkmalen zu fördern. So halten Historiker, Museologen, Heimatforscher und Geschichtsinteressierte Vorträge zu verschiedenen Themenbereichen, angefangen vom Greiffenberger Porzellan bis hin zur Geschichte der Burg und zur Restaurierung von Großuhren.
Der Denkmalverein begreift das Denkmal Kirche nicht nur als Bauwerk oder als traditionellen Ort der Glaubensgemeinschaft, sondern sieht vor allem den Symbolwert des Hauses im Rahmen einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Diskussionspunkten, mit kultureller Bildung, historisch gewachsener Identitätsvermittlung und der Bewahrung einer Dorfgemeinschaft.